Nach einem strengen Drehtag sitzen wir zu zweit im Mövenpick Restaurant und geniessen während einem Sandwich zur Mittagspause die Wärme der Sonnenstrahlen. Wie schön wär’s wenn wir den Sommer einfach noch ein bisschen verlängern könnten. „Hast du eigentlich alle Ferientage schon geplant?“, „Nein, ich hab noch ein paar aber weiss noch nicht was ich genau machen soll. Und du?“, „Ich hab auch noch ein paar – wir könnten doch zusammen Workations machen?“ So in etwa hat das Gespräch stattgefunden als wir uns entschieden haben zehn Tage zu vereisen. Und wenn deine Chefin dich das fragt, ist es schwierig «nein» zu sagen – nein Spass, denn wir sind auch privat sehr gut befreundet. Als nächstes mussten wir uns für einen Ort entscheiden. Ziel war, dass es ein Ort ist, an dem niemand von uns schon mal war. Wir haben beschlossen unsere Ideen gegenseitig an einem Abend mit Pasta und Wein zu präsentieren. Meine Städte waren: Porto, Biarritz und Marbella. Die Städte von Sina waren: Porto, Malaga, Sizilien und Madeira.

Da wir nur 3 Tage arbeiteten und anschliessend 100% Ferien machten, haben wir uns für zwei Orte entschieden: von Samstag bis Mittwoch gehen wir nach Malaga und dann bis Montag nach Marbella. So haben wir unseren Sommer im September 2022 verlängert.

1. Haustüren

Wir hatten einen super netten Airbnb-Host, der uns nicht nur das ganze Airbnb gezeigt hat, sondern uns auch noch eine kleine Stadttour gab. Er hat uns zuletzt in einer kleinen Tapas-Bar abgesetzt, wo ich mit „una cerveza por favor“ mit meinen Spanisch-Kenntnissen brillieren konnte und die Kellern nicht glauben konnten, dass zwei Frauen so viel Tapas essen können. Als wir wieder zurück ins Airbnb wollten, merkten wir, dass wir die Türe nicht aufbekommen. Zum Glück war unser Host noch in der Nähe und konnte uns die Tür öffnen und zeigen wie es funktioniert. Er meinte noch „jede Tür auf der Welt funktioniert gleich“. Wir wissen aber, dass die Türen in der Schweiz sicher nicht so funktionieren haha. Das Learning kurzgefasst: wenn der Host schon das ganze Airbnb zeigt, dann fragt ihn immer auch wie die Türe funktioniert.

2. Siesta & Frühstück

Wir haben uns vorgenommen, sehr früh am Morgen mit der Arbeit zu starten und einen möglichst kurzen Mittag zu machen, damit wir bereits um 3 Uhr Feierabend machen können. Das Aufstehen war kein Problem, da sie Sonne schon früh da und die Temperatur am Morgen einfach herrlich war. Das Problem war eher das Frühstück. Wir haben 3min von unserem Airbnb ein cooles Cafe entdeckt, dass leckeres Frühstück und Iced Coffee zum Mitnehmen anbietet. Doch leider öffnete es erst um 10 Uhr. Da waren wir schon über drei Stunden am Arbeiten und der Magen knurrte gewaltig. Als Notlösung für die nächsten Tage haben wir uns dann kleine Snacks gekauft um diese Zwischenzeit zu überbrücken. Und auch am Mittag sind viele Läden und Restaurants geschlossen – Siesta Time! Wir haben die vielen Restaurants dann am Abend getestet.

3. Server-Problem und „was machend alli in Malaga??“

Da wir alle auch in der Schweiz regelmässig im Homeoffice arbeiten, haben wir mit VPN vom Laptop Zugriff auf unseren Server. Doch wenn man gleich vor den Workations einen neuen Laptop bekommt, ists besser wenn man dies genauer testet, damit man nicht am ersten Arbeitstag in Malaga sich mit dem IT-Support rumschlagen muss. Schlussendlich hat aber alles bestens geklappt und der Laptop ist nun ready für alle weiteren Auslandaufenthalte. Und natürlich liessen wir es uns nicht entnehmen, bei den Mails mit den engsten Kunden in der Grussformel „Liaba Gruass us Malaga“ zu schreiben. Was dazu führt, dass wenn wir beide mit dem gleichen Kunden Kontakt hatten, eine Antwort kommt wie „hä was machend denn alli in Malaga?!“

4. Terrasse und Arbeitszeiten

Ein grosser Win ist, ein Airbnb mit einer gemütlichen Terrasse zu haben. So fällt einem das Arbeiten gleich viel einfacher bzw. man hat trotz Arbeit das Gefühl man macht Ferien. Wichtig ist nur, dass es auch einen Sonnenstoren hat, damit der Laptop nicht überhitzt. Dank Gleitzeiten konnten wir, wie bei Punkt 2 bereits erwähnt, unsere Arbeitszeiten so einteilen, dass wir trotzdem noch viel vom Tag haben. Es macht auch sehr viel Sinn früh am Morgen zu starten, da es ab Mittag einfach mega heiss wird und die Konzentration darunter leiden kann.

5. Auto mieten

Eigentlich wollten wir immer mit ÖV und Uber unterwegs sein. Am ersten Ferientag wollten wir an einen weiter gelegenen Strand und gemäss Uber kostet eine Fahrt über 50€ und ÖV war leider nicht einmal möglich. Dann kamen wir auf die Idee mal zu schauen wie teuer ein Mietauto ist. Uns war klar, in Malaga selber brauchen wir kein Auto, weil wir auch mitten in der Stadt waren. Darum haben wir am letzten Tag in Malaga unsere Badesachen gepackt, sind mit dem Bus an den Flughafen gefahren und haben dort unser Mietauto abgeholt. Für 5 Tage haben wir 115€ gezahlt! :) Dies war natürlich nur möglich, da wir in der Zwischensaison da waren und so spontan gebucht haben. Kleiner Tipp: MalagaCar bietet super Service und sehr viel günstigere Preise als die grossen Anbieter.

So hatten wir auch ein Fortbewegungsmittel in Marbella und ich war super happy konnte ich wieder Autofahren #brumbrum

PS: Die Blicke am Flughafen von den Leuten, als sie uns mit unseren Badesachen gesehen haben, war köstlich!

6. Google Maps Bewertungen

Während der Fahrt vom Flughafen zum Strand hat Sina auf Google Maps nach Cafés gesucht, die auch TakeAway anbieten. Kurz vor unseren Strand haben wir einen Abstecher in eine kleinere Stadt gemacht, wo Sina ein dänisches Café auf Maps mit guten Bewertungen gefunden hat. OMG die Zimtrollen und der Iced Coffee waren grandios. Auf Google Maps Bewertungen kann man sich echt gut verlassen. Grundregel: wenn der Eintrag über 100 Bewertungen mit über 4.7 Sternen hat, kann es nur gut sein.

7. Luftmatratze

Auf dem Weg vom Café zurück ins Auto stach uns eine neon-pinke Luftmatratze direkt ins Auge. Wie zwei kleine Kinder haben wir uns gegenseitig angesehen „muss haben“. Kurzerhand haben wir für 8€ eine bereits aufgeblaste Luftmatratze gekauft, die knapp im Toyota Yaris Platz hatte. Es war der beste Kauf ever. Wir hatten the time of our life mit der Matratze. Sie ist so vielseitig: auf dem Wasser die Wellen geniessen, zu zweit versuchen darauf zu stehen und surfen (wir haben salzige Tränen gelacht) oder als Kopfkissen am Strand, damit man keine Nackenschmerzen vom Sünnela bekommt.

8. Kakerlaken

Dieses Learning wollen wir gar nicht gross rekapitulieren, weil wir hoffen dies nicht wieder erleben zu müssen. Doch in unseren zweiten Airbnb ist während dem Duschen eine Kakerlake im Badezimmer aufgetaucht – was unglaublich unangenehm ist, wenn man noch in der Dusche steht. Zudem sind sie extrem schnell wenn man sie einfangen will. Und zum Glück haben wir erst in Nachhinein erfahren, dass diese Viecher auch fliegen/springen können. Jedenfalls haben wir sie mit Glück und viel Effort gefangen und sie heil nach draussen transportiert. Learning: Nicht mit offenem Fenster schlafen, auch wenn das Meeresrauschen wunderschön klingt.

9. Gym

Wie merkt man, dass man eine Gym-Rat ist? Wenn man auch in den Workations regelmässig ins Gym geht. Das durfte bei uns natürlich nicht fehlen. Und es hat uns auch einfach Spass gemacht neue Gyms ab zu checken. Die meisten Gyms bieten Probetage oder Einzeleintritte an. So haben wir in Malaga zwei Gyms (VIVA Gym & Reebok Sport Center) besucht und in Marbella waren wir zweimal im gleichen. Die Gyms in Malaga waren durchschnittlich, es hatte alle nötigen Geräte aber die Räumlichkeiten waren eher klein und mit Geräten zugestopft. Es war aber immer interessant neue Geräte zu testen. Das Gym in Marbella war EIN TRAUM! Der Eintritt war zwar 3x so teuer aber es hat sich echt gelohnt. Falls du mehr darüber erfahren willst, können wir gerne bei einem Protein-Shake darüber reden.

10. Brotladen Marbella

Es lohnt sich nebst den bekannten Supermarkt-Ketten auch andere Läden zu besuchen. In Marbella haben wir den schönsten Carrefour-Supermarkt Spaniens gefunden, er hatte definitiv Manor/Globus Vibes. Per Zufall bzw. dank Google Maps haben wir auch noch einen Brotladen gleich in der Nähe des Supermercados gefunden. Wir waren völlig überrascht als wir die Auswahl von Brot und Kuchen gesehen haben. Von glutenfreies über fermentiertes bis zu Vollkornbrot – es gab einfach alles. Irgendwann merkten wir, dass einige Dinge auf Deutsch angeschrieben waren. Als wir mit der Bäckerin ins Gespräch kamen, stellte sich schnell raus, dass sie Deutsche ist, die nach Marbella ausgewandert ist – so konnten wir unseren DeepTalk über Brot auf Deutsch weiterführen.

Fazit

Wie du siehst haben wir in diesen Tagen so einiges erlebt und gelernt. Darum finden wir weiterhin, dass Workations eine super Sache sind. Solltest du dich nicht trauen, alleine zu verreisen, dann sieh dir dein Team an und schau, mit wem du gut klar kommst und frag diese Person einfach spontan, ob sie/er Lust auf ein paar Tage im Ausland hat. Es muss ja nicht gleich ein ganzer Monat sein. Und so lernst du auch dein Gegenüber sehr viel besser kennen, was zum einem stärkeren Teamzusammenhalt führen kann. Wir würden es auf jeden Fall wieder machen – machen aber weiterhin auch Solo-Workations.

Rating (1 bis 5)

Unterkunft: 5

Co-Work: -

Ort / Stadt: 4

Fun / Aktivitäten: 4

Essen / Trinken: 5

Kosten: 4

Overall-Erfahrung: 4

Schau dir doch noch das Recap-Reel an ;)