Finalisten onzack
Jungunternehmenforum

«Make things simple»

12. Oktober 2023

ONZACK ist ein junges IT-Unternehmen, das sich auf das Orchestrierungssystem Kubernetes spezialisiert hat. Domenic Mayer, der Hauptgründer und Geschäftsführer, hat sein Unternehmen im Jahr 2021 gegründet. Immer «auf Zack» hat Domenic nun schon drei weitere Mitarbeiter an seiner Seite. Domenic, Lucas, Michael, Robin und Kevin gehören mit ONZACK nun zu den Finalisten des Founders-Award 2023.


von Sina Joos

Im Technopark in Landquart treffe ich Domenic Mayer und Lucas Catrina, einer der Mitgründer von ONZACK. Zuerst stellt mir Domenic die anwesenden Mitarbeiter, Robin und Kevin, vor. Michael Lechner ist der dritte Mitgründer, aber unterstützt ONZACK momentan lediglich im Verwaltungsrat. Domenic, Lucas und Michael haben schon im gemeinsamen Studium von einem eigenen Unternehmen geträumt. Domenic hat den Startschuss gewagt, letztes Jahr ist Robin hauptberuflich dazugekommen und dieses Jahr Lucas und Kevin. «Der grösste Erfolg ist die Tatsache, dass wir jetzt zu viert sind. Wir sagen immer spasseshalber, dass wir jedes Jahr unsere Mitarbeiterzahl verdoppeln. Eins, zwei, vier.» Die beiden schmunzeln bei dieser Aussage. Denn möglichst gross werden, ist eigentlich nicht ihr Ziel. «Wir wollen organisch wachsen und nicht mit einem Haufen Fremdkapital und entsprechenden Verpflichtungen unser Wachstum zu stark vorantreiben.»

Einfachheit trifft Expertise

Das Arbeitsmotto von ONZACK lautet «make things simple». Das bedeutet, alles so einfach wie möglich zu halten. Darauf basiert nicht nur ihre Arbeitsweise, sondern auch ihr Geschäftsmodell. Das Unternehmen unterstützt verschiedenste Firmen im IT-Bereich. Dabei fokussieren sie sich auf eine bestimmte Technologie namens Kubernetes. Für alle Nicht-Informatiker ist dieser Begriff wahrscheinlich ein Novum. Vereinfacht gesagt ist Kubernetes ein Tool zur Verwaltung von Container-Anwendungen, das ist die moderne Art, Software zu betreiben. Zur Anfangszeit des Internets brauchte man für jede Software noch eine eigene Hardware. Dieser Prozess wurde effizienter durch die Virtualisierung, durch die auf einem grossen Server nun mehrere Anwendungen ausgeführt werden können. Dies indem auf einem grossen Server kleine virtuelle Server laufen, sogenannte VMs (virtual machines). Kubernetes ist eine Weiterentwicklung. Noch virtualisierter, noch abstrahierter. Anstelle des virtuellen Servers, hat man nur noch einen Container, der viel weniger Zusatzdaten mit sich bringt. Dadurch benötigt Kubernetes weniger Infrastruktur für Software und bedient somit auch einen Nachhaltigkeitsgedanken. Weniger Infrastruktur bedeutet weniger Kühlung und damit weniger Stromverbrauch. Schlanker eben, ganz nach dem Motto: «make things simple».

Von der Idee zur Umsetzung

Simpel bedeutet in diesem Zusammenhang aber keineswegs selbsterklärend. Kubernetes hat eine steile Lernkurve und die effiziente Nutzung erfordert viel Fachwissen. Dieses Wissen hat sich Domenic anfangs vor allem abends zu Hause angeeignet. Damals arbeitete er noch bei Inventx, die mittlerweile übrigens auch zu ihren treuen Kunden gehört. Der Schritt in die Selbstständigkeit war gut kalkuliert, aber ist natürlich immer mit einem Risiko verbunden. «Ein ausschlaggebender Punkt war, wenn wir es nicht jetzt machen, wird es später nur noch schwieriger. Darum lieber jetzt und wenn es funktioniert, grossartig. Wenn nicht, können wir immerhin sagen, wir haben es versucht.» Und zum Glück hat es geklappt. Auch wenn es einige Richtungswechsel gab. Ursprünglich war die Idee nämlich, ein Produkt zu entwickeln und an die Kunden zu bringen. Doch nach einem halben Jahr zeigte sich, dass die technische Umsetzung schwieriger war als erwartet. Aber wo sich eine Tür schliesst, öffnet sich eine andere und so haben die jungen Unternehmer bemerkt, dass die Nachfrage nach reinem Fachwissen in diesem Gebiet immens ist und sich darauf spezialisiert, dieses weiterzugeben.

Ein Blick in die Zukunft

In den nächsten paar Jahren möchte sich ONZACK aber wieder vermehrt auf die Produktentwicklung fokussieren, als Ergänzung zum bisherigen Geschäftsmodell. Richtungswechsel wird es wahrscheinlich noch viele geben, denn die Bündner IT-Spezialisten sind sich bewusst, wie dynamisch der Markt ist und dass Flexibilität ein Muss ist. Eine der Herausforderungen wird die Koordination des Wachstums. Vor nicht allzu langer Zeit als Domenic und Robin noch zu zweit waren, hätten sie die nächsten Schritte im Auto auf dem Weg zum nächsten Kunden besprochen. «Irgendwann haben nicht mehr alle Platz im Auto», meint Domenic und schmunzelt. Er blickt optimistisch in die Zukunft, bleibt aber stets auf dem Boden der Tatsachen. «Wir können träumen, aber wir sind da eher so die Pragmatischen.» Zum Schluss bringt er es noch einmal auf den Punkt: «Es ist eigentlich nicht so super kompliziert. Wir sind einfach Informatiker, die sich gut in einem Bereich auskennen und sich mit dem selbständig gemacht haben. Bis jetzt haben wir bei unseren Kunden gute Arbeit geleitstet, so dass sie treue Kunden geworden sind und uns weitere Kunden vermittelt haben.» Vielleicht wartet der nächste Erfolg des vierköpfigen Teams schon an der Founders-Night 2023 auf sie.

Preisverleihung an der 11. Founders-Night

Die nächste Founders-Night findet am 25. Oktober 2023 an der Fachhochschule Graubünden statt. Domenic Mayer buhlt mit seinem Team im Startup-Duell um den Founders-Award 2023. Ihre Konkurrenten sind novaziun und ihr vollelektrischen Einachser namens «monotrac» sowie QE mit ihrem CO2-Messgerät, dem «Wuerfeli». Das Preisgeld beträgt 3000 Franken. Ausserdem zeichnen Integra, Oblamatik und CSEM das beste Bündner Tech-Startup des Jahres aus. Tickets gibt es unter jungunternehmenforum.ch.

Wer mitbestimmen will, wer den Founders-Award mit nach Hause nimmt, hat mit dem vorgängigen Publikumsvoting die Gelegenheit dazu. Diese Stimmen tragen zu einem Drittel zur Entscheidung bei. Mitmachen geht ab dem 16. Oktober 2023 per SMS oder WhatsApp-Nachricht mit dem Namen des Startups an +41 79 821 53 22. Teilnahmeschluss ist der Sonntag, 22. Oktober 2023, 23.59 Uhr. Pro Handynummer zählt nur eine Stimme!

Weitere Informationen und Videoporträts zu den Finalisten sind hier zu finden: www.jungunternehmenforum.ch/voting.html